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Steueroasen und Steuerparadiese im Ausland

Eine der wohl am meisten verbreitete Methode der Steueroptimierung ist die Nutzung von Steueroasen zum Teil auch als Briefkastenfirma im Ausland bezeichnet. Unterschiedliche Steuergesetze und Steuersätze können zu einer deutlich sinkenden Steuerbelastung führen, wenn die Erträge die normalerweise im Heimatland anfallen bei einer Firma bzw. einem Tochterunternehmen im Ausland anfallen und dort signifikant niedrigere Steuersätze gelten.

Wie funktionieren Steueroasen und Steuerparadiese?

SteueroasenAllgemein bekannt sind Länder mit extrem günstigen Steuersätzen unter der Bezeichnung Steueroasen bzw. Steuerparadies. Und tatsächlich ist es rechtlich völlig legal dort Teile seiner Wertschöpfungskette also seines Unternehmens auszulagern. Fast alle größeren Unternehmen bedienen sich dieser Steueroasen und Finanzplätze um dem Fiskus deutlich weniger und zum Teil gar keine Steuern mehr zu zahlen. Beliebt sind u.a. die Auslagerung von Einkaufsleistungen oder Marketingdienstleistungen in diese Länder. Ebenso gerne werden dort Gesellschaften gegründet  oder erworben, die die Rechte an Marken halten.

Das Prinzip ist eigentlich recht simpel. Stellen Sie sich einfach vor Sie kaufen das Produkt A nicht mehr direkt bei ihrem Lieferanten sondern lassen dies durch ihr Unternehmen mit Sitz im Ausland also in der Steueroase erledigen. Von dort erwerben Sie nun ganz legal das Produkt A zu einem entsprechend höheren Preis. Der Gewinn der durch diese Einkaufsdienstleistung entsteht wird zu den jeweiligen Steuersätzen und Steuerbedingungen des Landes in dem sich ihre Einkaufsabteilung befindet versteuert und nicht zu den wesentlich höheren Steuersätzen im Heimatland. Ebenso werden gerne von Unternehmen in Steuerparadiesen z.B. Lizenzgebühren für die Nutzung von Marken erhoben. Diese Gebühren können theoretisch so hoch ausfallen das bei dem jeweiligen Gebührenzahler, also dem Ort wo normalerweise ohne diese Lizenzgebühren ein Gewinn anfallen würde, eben kein Gewinn bzw. ein deutlich geringerer Gewinn anfällt.

Und dies ist völlig legal. Große Internetversandhändler versenden in ganz Europa Produkte und unterhalten Auslieferungszentren und Läger in den jeweiligen Ländern. Gewinn entsteht hier aber im wesentlichen nicht am Standort des Auslieferungszentrum, obwohl dort die Bestellung und Auslieferung etc. erfolgt, sondern z.B. in Luxemburg mit entsprechend anderen Steuerbedingungen. Ebenso funktioniert dies, nur mit weiteren Ländern im bunten Quartett der Steueroasen, bei Kaffeehausketten, Möbelhändlern usw. usw. Und tatsächlich ist es so, das so genannte Briefkastenfirmen zu tausenden existieren. In bestimmten Ländern gibt es einige Adressen in denen in einem einzigen kleinen Bürogebäude mehrere hundert Firmen ihren Sitz haben. Und so eine Briefkastenfirma im Ausland ist absolut gängige Praxis. Es handelt sich bei den Nutzern dieser Firmen nicht um kriminelle Organisationen wie man vielleicht schnell meint, sondern um „top seriöse“ Markenunternehmen die jeder von uns kennt. So werden Firmenflugzeuge die überwiegend in Deutschland stationiert sind, also am eigentlichen Unternehmenssitz an dem die Führungskräfte arbeiten, offiziell von Unternehmen in einer Steueroase der Karibik betrieben. Ebenso ist die Ausflaggung von Schiffen bei Reedern unter eine ausländische Flagge schon seit Jahren völlige Normalität. Es geht schlicht darum Kosten also Steuern zu minimieren. Keiner dieser Unternehmer und kein Vorstand eines Unternehmens das mit Gesellschaften in Steuerparadiesen zur Steueroptimierung arbeitet landet wegen Steuerhinterziehung vor dem Kadi. Dafür sorgen unter anderem auch ebenso also top seriös geltende Steuerberater, Wirtschaftprüfer und Dienstleister im Bankensektor. Und trotz der politischen Bemühungen zur Steuerharmonisierung die sich schon innerhalb Europas als extrem schwierig bis aussichtslos gestaltet wird es auch in Zukunft zahlreiche Steueroasen überall auf der Welt geben die entsprechende Rahmenbedingungen zur Steueroptimierung anbieten.

Können auch Selbständige und Freiberufler von einer Steueroase oder einer Firma im Steuerparadies profitieren?

Auch Selbständige oder Freiberufler können ebenso wie die großen Unternehmen von Steueroasen profitieren. Theoretisch könnten Sie ihre Firmenwagen oder Maschinen von einer Auslandsgesellschaft leasen. Teilweise ist der Erwerb von Fahrzeugen im Ausland sogar günstiger als im Heimatland. Und natürlich könnten Sie sich ebenso durch eine Gesellschaft im Ausland beraten oder ihre Werbung erstellen lassen. Die entscheidende Frage lautet hierbei…lohnt sich das bzw. rechnet sich der Aufwand für eine Unternehmensgründung oder ein Firmenkauf in einer Steueroase?

Vereinfachte Berechnung für den Steuervorteil einer Steueroase

Sie haben einen durchschnittlichen Steuersatz von 40 % (die Steuerprogression bleibt im Detail unberücksichtigt)

Wenn Sie € 100.000,– an die Auslandsfirma zahlen und damit ihren Gewinn im Heimatland um genau diese Summe schmälern zahlen Sie hier also € 40.000 weniger Steuern. Auch wenn es Länder gibt bei denen zum Teil fast keine Steuern anfallen gehen wir von einem mit 15 % zu versteuernden Gewinn in der Steueroase aus. Sie zahlen also dort € 15.000 Steuern anstatt 40.000,– im Heimatland. Netto bleiben also € 25.000 mehr in der Kasse. Dies entspricht einer satten Rendite von 25 % auf das Ausgangskapital. Wenn Sie diese Summe nun regelmäßig sparen ergibt sich im laufe von Jahren ein stattlicher Betrag. Und dies ist bei Leasingverträgen bzw. regelmäßig benötigten Leistungen für ihr Unternehmen zwangsläufig der Fall.

Nun kostet die Gründung einer Firma in einer Steueroase auch etwas Geld aber es ist möglich für nur wenige tausend Euro eine Firma in einer Steueroase zu gründen. Und auch die laufenden Verwaltungskosten, sprich Buchhaltung und Vertretung der Gesellschaft vor Ort, werden zum Teil schon zum Discountpreis durch Dienstleister mit übernommen. So gibt es nahezu für jeden Bedarf eine passende Steueroase bzw. Dienstleister, Steuerexperten und Anwälte die Ihnen in allen Fragen der Steueroptimierung mit Steueroasen zur Hand gehen.

Beratung und Experten zum Thema Steueroasen

Die Kunst besteht für den Selbständigen und Freiberufler darin, den richtigen Experten zu finden der auch für den Steuerzahler Angebote offeriert der nicht zu den Großkonzernen gehört. Grundsätzlich ist ihr Steuerberater ein guter Ansprechpartner da dieser ihre Zahlen und ihr Unternehmen kennt. Allerdings kennen sich die meisten Steuerberater nicht unbedingt mit Firmengründungen in Steueroasen aus da dies in der tagtäglichen Arbeit mit Besserverdienenden innerhalb bestimmter Grenzen selten angefragt bzw. irrtümlich davon ausgegangen wird, das die damit einhergehenden Kosten so hoch sind, das sich dies für den „normalen“ Selbständigen bzw. Freiberufler nicht lohnt. Dies ist angesichts der uns bekannten Angebote und Experten aber nicht der Fall.

Weitere Informationen zu Steuerparadiesen und eine Liste mit einschlägig bekannten Steueroasen findet man auch bei Wikipedia siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Steueroase

 

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